Waltenhofen
(sb).
Eine
ungewöhnliche Übung absolvierten vor kurzem
Mitglieder der Waltenhofener Feuerwehr im
Gusswerk Waltenhofen: Sie testeten
in einem Brand-Container des Lan-desfeuerwehrverbandes,
wie sich ein Zimmerbrand trotz härtester
Einsatzbedingungen löschen lässt.
Ein
Zimmer brennt, entzündetes Rauchgas nimmt Sicht und
Atemluft, drückende Hitze erschwert jede Bewegung - kurzum:
Die Bedingungen für Retter sind denkbar schwierig. Diese
Situation müssen die Floriansjünger meistern. Initiator
der täuschend echten Übungseinheit ist der
Landesfeuerwehrver-band, der mit speziellen
Schulungs-Container (finanziert von der Bayerischen
Versicherungskammer) in Waltenhofen Station macht.
Acht
Feuerwehrler wagen sich nach vorhergehendem
Theorie-Unterricht mit schwerem Atemschutz in das echte
Flammenmeer des Containers - und können so hautnah den
Ernstfall testen. Der Behälter, so Ausbildungsspezialist
Peter Scheuthle, entspricht der Größe eines
durchschnittlichen Zimmers. Im Innern ist er mit Spanplatten
ausgeschlagen - heute Standard beim Innenausbau.
Realistisch
auch die nächste Hürde, die es zu meistern gilt: Rauchgas
entzündet sich, die Hitze im Container klettert auf rund
1000 Grad. Nun müssen die Feuerwehrler, die teil- |
1000 Grad Hitze mussten
Waltenhofener Feuerwehrler bei einer außergewöhnlichen
Übung überstehen: Das Löschen eines Zimmerbrands in einem
Brand-Container. Foto: Alfred Betz |
weise auf
allen Vieren krabbeln, die Flammen ausmerzen. „Nur mit
dosierten Wasserstrahlen kann diesem Brand begegnet
werden", verrät der Ausbildungsleiter. „Mit
permanenter Wasserbekämpfung würde das Leben der
Feuerwehrmänner durch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit mit
zwangsläufig noch höheren |
Temperaturen
gefährdet", so Scheuthle weiter. Nach etwa einer
halben Stunde sind alle Retter heilfroh, dass der
künstliche, aber realistische Feuerspuk zu Ende ist.
Gelöscht wird freilich auch später noch - mit
Mineralwasser. Schließlich gilt es, den Wasserhaushalt
wieder einigermaßen ins Lot zu bringen.
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