Ausbildung

Neben der praktischen Ausbildung der Feuerwehrleute erfolgt auch eine theoretische Ausbildung und Prüfung. Grundausbildung ist der Truppmannlehrgang. Er ist Vorraussetzung für alle weiteren Aus- und Weiterbildungen wie Maschinist, Atemschutzgeräteträger, Gruppenführer und Leiter einer Feuerwehr (Kommandant).

Regelmäßig werden die Leistungsprüfungen "Die Gruppe im Löscheinsatz" und "Die Gruppe im technischen Hilfeleistungseinsatz" (THL) abgelegt.

Weitere Ausbildung erfolgt in Sondertrainings, wie z. B. Fahrsicherheitstraining für Maschinisten oder Brandcontainer für Atemschutzgeräteträger.

Ausbildung Technische Hilfeleistung (THL)

Fahrsicherheitstraining für Maschinisten

Brandcontainer für Atemschutzgeräteträger (Flash-Over Training)

 
  
  
 
 
Auf allen Vieren durchs Flammenmeer

Waltenhofener Feuerwehr absolviert im Übungs-Container harte Prüfung: Zimmerbrand

Waltenhofen (sb).

Eine ungewöhnliche Übung absolvierten vor kurzem Mitglieder der Waltenhofener Feuerwehr im Gusswerk Waltenhofen: Sie testeten in einem Brand-Container des Lan-desfeuerwehrverbandes, wie sich ein Zimmerbrand trotz härtester Einsatzbedingungen löschen lässt.

Ein Zimmer brennt, entzündetes Rauchgas nimmt Sicht und Atemluft, drückende Hitze erschwert jede Bewegung - kurzum: Die Bedingungen für Retter sind denkbar schwierig. Diese Situation müssen die Floriansjünger meistern. Initiator der täuschend echten Übungseinheit ist der Landesfeuerwehrver-band, der mit speziellen Schulungs-Container (finanziert von der Bayerischen Versicherungskammer) in Waltenhofen Station macht.

Acht Feuerwehrler wagen sich nach vorhergehendem Theorie-Unterricht mit schwerem Atemschutz in das echte Flammenmeer des Containers - und können so hautnah den Ernstfall testen. Der Behälter, so Ausbildungsspezialist Peter Scheuthle, entspricht der Größe eines durchschnittlichen Zimmers. Im Innern ist er mit Spanplatten ausgeschlagen - heute Standard beim Innenausbau.

Realistisch auch die nächste Hürde, die es zu meistern gilt: Rauchgas entzündet sich, die Hitze im Container klettert auf rund 1000 Grad. Nun müssen die Feuerwehrler, die teil-

1000 Grad Hitze mussten Waltenhofener Feuerwehrler bei einer außergewöhnlichen Übung überstehen: Das Löschen eines Zimmerbrands in einem Brand-Container. Foto: Alfred Betz

weise auf allen Vieren krabbeln, die Flammen ausmerzen. „Nur mit dosierten Wasserstrahlen kann diesem Brand begegnet werden", verrät der Ausbildungsleiter. „Mit permanenter Wasserbekämpfung würde das Leben der Feuerwehrmänner durch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit mit zwangsläufig noch höheren

Temperaturen gefährdet", so Scheuthle weiter. Nach etwa einer halben Stunde sind alle Retter heilfroh, dass der künstliche, aber realistische Feuerspuk zu Ende ist. Gelöscht wird freilich auch später noch - mit Mineralwasser. Schließlich gilt es, den Wasserhaushalt wieder einigermaßen ins Lot zu bringen.

Bericht Allgäuer Zeitung