VON STEFANIE
HECKEL
Waltenhofen-Martinszell
Es ist noch dunkel,
als am frühen Sonntagmorgen der Alarm eingeht: Brand in
Martinszell. Aus Norden und Süden eilen die Feuerwehrleute
herbei -und stehen kurz darauf vor einem Vollbrand.
Lichterloh brennt der ehemalige landwirtschaftliche Stadel,
die Flammen haben längst auf das benachbarte Wohnhaus
übergeschlagen. Sieben Menschen - vier Jugendliche zwischen
16 und 19 Jahren sowie drei Erwachsene zwischen 45 und 50
Jahren - hatten dort noch kurz zuvor geschlafen. Glück- |
licherweise
können sich alle sieben Menschen selbst in Sicherheit
bringen. Ihr Zuhause allerdings wird ein Raub der Flammen.
Unbewohnbare Gebäude, vernichtete Einrichtung, ausgebrannte
Fahrzeuge - bei mindestens einer Million Euro liegt nach
einer ersten Schätzung der Polizei der Sachschaden. Zudem
erleidet ein Feuerwehrmann bei den Löscharbeiten eine
leichte Schulterprellung. Die Brandursache wird untersucht.
„Als wir
ankamen^ war schon nichts mehr zu retten", beschreibt
Kreisbrandrat Michael Seger das Bild, das sich den
Feuerwehrleuten |
gegen halb
sechs in Martinszell bot. Der Stadel des ehemaligen
Bauernhofs habe vollständig in Flammen gestanden - auch
eine Brandschutzmauer zwischen Stadel und Wohnhaus konnte
das Feuer nicht stoppen: Übers Dach setzte sich der Brand
fort.
Bewohnbar, so
sagt Seger, sei das Haus nicht mehr - speziell etliche
ältere Holzdecken seien durch Feuer einerseits und das
Löschwasser andererseits stark beschädigt worden.
Dabei, so
berichtet Kreisbrandinspektor Peter Dürheimer, war es für
die 130 bis 150 Feuerwehrleute |
nicht ganz
einfach, überhaupt an Löschwasser zu kommen. So zapften
die fünf Wehren aus Martinszell, Niedersonthofen,
Waltenhofen, Hegge und Eckarts schließlich einen nahe
gelegenen Fischteich an. „Außerdem ist im Winter die
Kälte ein großes Problem - da muss man aufpassen, dass die
Leitungen nicht einfrieren", so der
Kreisbrandinspektor. Dürheimer selbst war am Sonntagmittag
noch vor Ort in Martinszell. Dort liefen Stunden nach dem
großen Feuer die Nach-löscharbeiten.
Wie es
überhaupt zu dem Feuer gekommen war, dieser Frage gingen |
am Sonntag
die Experten nach. Die Ermittler des Kriminaldauerdiensts in
Memmingen, so die Polizei, hätten mit ersten Ermittlungen
begonnen. Ergebnisse lagen bis gestern Abend nicht vor.
Wohnmobil,
Arbeitsmaschinen, Autos sowie die Photovoltaikanlage auf dem
Dach - nur einige Schlagworte zu dem gewaltigen Schaden, den
das Feuer in kürzester Zeit anrichtete. Wo die sieben
Menschen -es handelt sich offenbar um eine Familie mit drei
Kindern sowie eine Mutter mit ihrer Tochter - untergekommen
sind, war gestern noch unklar (siehe auch Allgäu-Rundschau). |