Feuer bei Lagerhalle: Polizei geht
von Brandstiftung aus
Alarm - 200000 Euro Schaden für
Baustoffhandlung in Waltenhofen
Ein Brand
im Außenbereich einer Baustoffhandlung in Waltenhofen-Rauns soll
nach Einschätzung der Kriminalpolizei von Brandstiftern ausgelöst
worden sein. Beim Versuch, das Feuer zu löschen, erlitten vier
Menschen leichte Rauchvergiftungen. Den Sachschaden schätzt die
Polizei auf rund 200000 Euro.
Der Geschäftsführer
der Baustoffhandlung in Waltenhofen/Rauns wurde am Sonntag
Vormittag durch «Sturmklingeln» gegen Viertel vor zehn vom Frühstückstisch
aufgeschreckt. «Bei euch brennts!» habe ein Nachbar gerufen und
sei mit ihm gleich zur Baustoffhandlung, die einige Hundert Meter
von seinem Zuhause liegt, gerannt. Mit Feuerlöschern versuchten
der 49-jährige Geschäftsführer, zwei Nachbarn und ein
Mitarbeiter, der in der Nähe wohnt, den Brand unter Kontrolle zu
bringen. Vergebens. Als Hans Schön, Kommandant der Feuerwehr
Waltenhofen, mit rund 50 Helfern aus Waltenhofen und Hegge zehn
Minuten später anrückt, steht die Ostseite des Gebäudes
lichterloh in Flammen.
«Wir befürchteten
im ersten Moment, dass das Feuer in wenigen Minuten von der
Lagerhalle auf das ganze Haus übergreifen könnte,» schildert
Schön. Dank der massiven Bauweise der Lagerhalle mit
Stahlträgern sei der Brand aber nicht sofort übergesprungen,
sondern innerhalb von 15 Minuten unter Kontrolle gewesen. Auch der
Dachstuhl mit der Photovoltaikanlage habe kein Feuer gefangen, die
Stahlträger seien jedoch leicht verbogen. Welche Folgekosten auf
den Inhaber zukommen, ist deshalb noch nicht abzuschätzen. In
einer ersten Stellungnahme sprach die Polizei von rund 200000 Euro
Sachschaden.
«Die Feuerwehr hat
schnell und gut gearbeitet,» ist der 49-jährige
Geschäftsführer tags darauf froh, dass der Brand relativ
glimpflich abgelaufen ist. Auch die eigenen Mitarbeiter seien
gekommen und hätten noch am selben Tag tatkräftig mit angepackt,
verkohlte Dämmmaterialien und Holzpaletten zu entsorgen und auf
dem Betriebsgelände wieder alles in Ordnung zu bringen. «Nur
deshalb lief der Betrieb in der Baustoffhandlung schon tags darauf
normal weiter,» sagt der Geschäftsmann.
Kripo
sucht Zeugen
Der
Geschäftsführer und die drei anderen Ersthelfer ließen sich
noch am selben Tag im Krankenhaus auf mögliche Rauchvergiftungen
untersuchen. Die kriminaltechnischen Ermittlungen ergaben gestern,
dass Brandstiftung die Ursache für das Feuer gewesen sein
könnte. Wer am Sonntagvormittag verdächtige Personen im Umkreis
gesehen hat, kann sich bei der Kriminalpolizei, Telefon
0831/9909-0 melden.
Bericht Allgäuer
Zeitung 27.10.2009
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