Einsatzberichte 03.11.2007
Topf auf der heißen Herdplatte vergessen
Brand Schaden gering, aber fünf Menschen müssen im Krankenhaus behandelt werden Von silvia Reich-Recla | Waltenhofen/Hegge Eine dunkle Rauchwolke steigt aus dem Fenster im ersten Stock eines Mehrfamilienhauses in Waltenhofen/Hegge. Sechs Feuerwehrwagen aus Hegge und Waltenhofen stehen in der Nestlestraße zum Löschen bereit. „Ein Zimmerbrand mit Menschenrettung“ ist uns gemeldet worden,“ sagt Einsatzleiter Stefan Rigg. Die Mieterin, deren zehnjähriger Sohn und ein weiteres Kind haben die verqualmte Wohnung aber bereits vor dem Eintreffen der Feuerwehr verlassen und befinden sich in Behandlung in einem Sanitätswagen, der vor dem Haus steht. Später werden sie sowie zwei Feuerwehrleute wegen Rauchvergiftung im Krankenhaus behandelt. Die Feuerwehrler bergen letztendlich zwei Hamster in ihren Käfigen sowie eine schwarzweiß getigerte Katze unter dem Beifall der Anwohner, die vom Sirenenheulen und den Rauchschwaden am späten Samstagnachmittag zum Wohnungsbrand gelockt worden waren. „Dass es letztendlich halb so schlimm ist, konnten wir vorher nicht wissen“, erklärt Rigg den großen Aufmarsch von 50 Einsatzkräften. Was war geschehen? Laut Rigg hatte die 44-jährige Mieterin einen Topf auf der heißen Herdplatte vergessen. Als sie den Qualm aus dem Topf bemerkte habe sie offensichtlich den Inhalt in der Spüle mit kaltem Wasser löschen wollen. „Deshalb sind wohl Flammen hoch geschlagen und haben die Küchenmöbel verkohlt“, mutmaßt der Einsatzleiter der Feuerwehr. Zwei Feuerwehrler mit Atemschutzmasken haben die verkohlten Küchenmöbel und Töpfe aus dem Fenster ins Freie geworfen. „Die Küche wird wohl renoviert werden müssen,“ sagt Rigg. Die anderen Zimmer und auch die weiteren Mietwohnungen seien nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Laut Polizei muss sich die Mieterin, obwohl sie selbst am schwersten verletzt wurde, auf eine Anzeige wegen fahrlässiger Köpferverletzung und Verstoß gegen die Verordnung zur Verhütung von Bränden gefasst machen.
Bericht Allgäuer Zeitung 04.11.2007 |
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Kleine Ursache, große Wirkung
Trotzdem wurden bei dem Einsatz 5
Personen, darunter 2 Feuerwehrleute, durch Rauchvergiftungen verletzt.
Um 16.39 Uhr ging der Notruf vom Wohnungsbrand bei der Polizei ein. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte war das Haus bereits komplett geräumt. Die Feuerwehr stellte dann fest, dass die Wohnung nicht brannte, sich dafür auf dem Herd aber ein Topf befand, dessen Inhalt verbrannt war. Die Ermittlungen ergaben, dass die 44-jährige Hausbewohnerin den Topf auf dem Herd vergessen hatte. Als sie es bemerkte, versuchte sie das Ganze mit Wasser abzulöschen, was jedoch genau das Gegenteil bewirkte. Durch die massive Rauchentwicklung erlitt sie eine mittelschwere Rauchvergiftung und musste ins Klinikum Kempten eingewiesen werden. Ihre mit in der Wohnung befindlichen 10 und 13 Jahre alten Kinder erlitten dabei leichte Rauchvergiftungen und mussten ebenfalls im Klinikum Kempten behandelt werden. Beim Einsatz wurden zwei Waltenhofener Feuerwehrleute ebenfalls durch leichte Rauchvergiftungen verletzt. Brandschaden entstand an der Wohnung keiner. Obwohl sie selbst am schwersten verletzt wurde, erwartet die Frau jetzt eine Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung und Verstoß gegen die Verordnung zur Verhütung von Bränden. (PI Kempten)
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